40 Jahre Longo maï – Utopie der Widerspenstigen

Lade Karte....

Datum/Zeit
25.10.2014 - 15.11.2014
12:00 - 20:00

Ort
Freies Museum

Kategorie Keine Kategorien


Das Land kommt in die Stadt… und die Ausstellung „40 Jahre Longo maï – Utopie der Widerspenstigen“ kommt nach Berlin!

Von den Schafen, bis zur Wollverarbeitung in der eigenen Spinnerei, vom freien Radio Zinzine, über landwirtschaftliche Arbeit, zum politischen Engagement und dem ‘Leben in der Gruppe’, bietet die Ausstellung einen guten Einblick in dieses seit 40 Jahren gelebte Experiment.

Während der Ausstellungszeit finden zahlreiche spannende Veranstaltungen in den Ausstellungsräumen statt. Anbei der Flyer mit dem Programm.

Utopie und Widerspenstigkeit“ – Ausstellung mit Veranstaltungsreihe,

vom 25. Oktober bis zum 15. November 2014,
im Freien Museum in der Bülowstr. 90, in Berlin-Schöneberg (U-Bahnhaltestelle Bülowstr.),
ab dem 26. Oktober täglich von 12.00 bis 20.00 Uhr.

Der Organisator dieser drei Wochen ist der Longo maï Hof Ulenkrug, den es seit 1995 in Mecklenburg-Vorpommern gibt. Ca. 20 Erwachsene leben auf dem Hof und betreiben eine vielfältige, bäuerliche Landwirtschaft. Neben der sortenreichen Selbstversorgung mit einem großen Gemüse- und Obst-Garten, gibt es u.a. auch einen Schaugarten, in dem dutzende verschiedene „alte“ Weizen-Sorten erhalten werden.

Die Gemeinschaft mit gemeinsamer Ökonomie engagiert sich politisch in mehreren lokalen Gruppen und transnationalen Netzwerken. Aber vor allem ist der Hof Ulenkrug ein Teil des europäischen Netzwerkes Longo maï, das 1973 von ca. 30 Jugendlichen aus mehreren europäischen Ländern gegründet wurde. Heute gibt es 10 landwirtschaftliche und handwerkliche Kooperativen in mehreren Ländern, in denen ca. 200 Menschen leben.

VERANSTALTUNGS-PROGRAMM
IM FREIEN MUSEUM
Samstag, 25.10. Vernissage,
17.00 Uhr „Comedia Mundi“ musiziert, Freundinnen und Freunde
melden sich zu Wort

Sonntag, 26.10. Nationalismus – Scheinlösung.
15.00 Uhr Lebensgrundlagen werden zerstört, Gemeingüter
privatisiert – dafür bietet das herrschende System
nationalistische, rassistische oder religiöse Scheinlösungen.
Welche Antworten haben wir darauf und was können wir
tun? Kurzvorträge von Freund_innen aus Ex-Jugoslawien,
der Ukraine, Deutschland, Frankreich, Österreich.
Mit anschließender Diskussion.

Dienstag, 28.10. Afrique-Europe-Interact:
19.30 Uhr Gemeinsam gegen Landraub und Rassismus am Beispiel
Mali – mit Buchlesung „Mein Weg vom Kongo nach Europa.
Zwischen Widerstand, Flucht und Exil“ mit dem Autor
Emmanuel Mbolela.

Mittwoch, 29.10. Uranabbau in Falea, Mali.
19.30 Uhr Afrique-Europe-Interact und Europäisches Bürger_innenforum
informieren über die Situation und gemeinsame
Kämpfe gegen den Uranabbau.

Donnerstag, 30.10. Kollektiv statt Krise?
19.30 Uhr Seit den Finanzkrisen entscheiden immer mehr Menschen
in Griechenland und Spanien, sich in Kollektiven zu organisieren,
um so eine wirtschaftliche Praxis und politische
Perspektive als Gegenentwurf zur kapitalistischen Norm
zu schaffen. Hierüber und über ihre Motivation wollen wir
gemeinsam mit Aktivist_innen von dort reden.

Freitag, 31.10. Unabhängig von Saatgutkonzernen.
18.00 Uhr Initiativen, stellen sich vor und diskutieren über:
Freien Zugang zu Saatgut – ein Menschenrecht, Wiederentdeckung
und Verbreitung alter bäuerlicher Sorten, lokale
Saatgutbanken, Tauschbörsen, repressive Gesetzgebung
– Erfahrungen aus Deutschland, Griechenland, Frankreich,
Österreich und Kolumbien.
Mit Verkostung von Produkten aus bäuerlichen Sorten,
jede und jeder kann mitbringen, was sie oder er anderen
vorstellen möchte.

Sonntag, 2.11. Frühstück mit geistiger Kost:
10.00 Uhr Wie utopisch und widerständig sind selbstverwaltete
Projekte?
Menschen aus Projekten erzählen von ihrem Selbstverständnis.

Montag, 3.11. Tobias Morgenstern (Acc) und Wolfgang Musick (Bass)
19.30 Uhr im Konzert.
Tobias – Akkordeonist und Komponist, gründete u.a.
l’art de passage, das Label Cooleur und mit Thomas
Rühmann das Theater am Rand im Oderbruch bei Berlin.
Wolfgang – Jazzbassist, Ensemble Piacordia, ehemals auch
l’art de passage, seit 1987 in der Rembeticoband
Zotos Compania.

Dienstag, 4.11. 4. November – nicht vergessen!
19.30 Uhr Am 4. November 1989 fand eine riesige Demo auf dem
Berliner Alexanderplatz gegen unhaltbare Zustände in der
DDR statt. Daran knüpfte das Europäische Bürger_innen
Forum am 4. November 1990 an und lud Ost- und West-
Europäer_innen ein, um gemeinsam ein „Europa von unten“
zu erfinden. Was bleibt – 25 Jahre später –
von den Hoffnungen in Ost und West?

Mittwoch, 5.11. Filmvorführung „Das Boot ist nicht voll“ (d/f)
19.30 Uhr Die Freiplatzaktion für chilenische Flüchtlinge nach dem
Putsch 1973, ein Engagement von Longo maï in der
Schweiz. Diskussion und Musik mit der chilenischen
Gruppe „Corazon“.

Freitag, 7.11. Sklavenarbeit 2014 am Beispiel Italien.
19.30 Uhr Mit zwei Kurzfilmen: „Destination de dieu“ (engl., dt. UT)
Afrikanische Migranten berichten über extreme Ausbeutung
bei der Tomatenernte in Foggia/Apulien.
„Il tempo delle arance“ (ital./engl., dt. UT) Schüsse auf
afrikanische Migranten nahe Rosarno/Kalabrien bringen das
Fass zum Überlaufen. Hunderte von Migranten, die unter
entwürdigenden Bedingungen leben und arbeiten, rebellieren
in den Straßen von Rosarno.
Mit anschließender Diskussion.

Samstag, 8.11. Spaziergang zu Ernährung, Arbeitsverhältnissen
14.30 Uhr und Alternativansätzen:
Von der Imbissbude, über urbane Gärten, an städtischer
Bäckerkultur vorbei, bis zu Biolebensmitteln …
Treff am Freien Museum.

Sonntag, 9.11. Singen gegen den Strom
11.00 Uhr Matinée mit dem „chouer des chenais“ aus der Provence,
dem Kommunechor, befreundeten Singvögeln und „Judiths
Krise“ am geschichtsträchtigen Datum.

Dienstag, 11.11. Nicht-Kommerziell – jenseits von
19.30 Uhr Eigentum und Tauschlogik.
Kartoffeln anbauen, Brot backen, Seminare organisieren
– nicht kommerziell ohne direkte Gegenleistung!
Menschen aus mehreren Projekten in der BRD und
Österreich, die damit einen Beitrag zur Überwindung des
Kapitalismus leisten wollen, berichten und diskutieren über
Theorie und Praxis.

Mittwoch, 12.11. Alte und neue Kollektive.
19.30 Uhr Waren die Kollektive aus den ’70ern und ’80ern politischer
und idealistischer als die heutigen?
Warum werden eigentlich neue Kollektive gegründet, wo
doch so viele alte Nachwuchs suchen?
Wie können Erfahrungsaustausch und Generationswechsel
gelingen? Welche politischen Visionen/Perspektiven haben
wir?
Welche politische Relevanz haben unsere Kollektive,
welches Veränderungspotential geht von ihnen aus?

Donnerstag, 13.11. Proteste gegen Goldabbau in Rosia Montana/Rumänien:
19.30 Uhr Mit langem Atem protestieren Junge und Alte gegen
die Zerstörung eines ganzen Tals, gegen Goldabbau und
Fracking. Aktive aus der Region berichten.

Samstag, 15.11. Finissage.
17.00 Uhr Kleines Resümee der vergangenen drei Wochen.
Musiker_innen der Rotzfrechen AsphaltKultur spielen auf